Weisheiten/Geschichten


Nimm dir jeden Tag die Zeit,

still zu sitzen und auf die Dinge zu lauschen.

Achte auf die Melodie des Lebens, welche in dir schwingt.

Buddha


   

  •  Der entspannte Bogen
  •   Die Weisheit des Universums
  •   Die 4 indianischen Gesetze der Spiritualität
  •   Die Liebe und der Wahnsinn
  •   Die Angst der Kerze
  •   Das Geheimnis der Zufriedenheit          
  •   Vater und Sohn        
  •   Das Märchen von der traurigen Traurigkeit
  •    Wie lässt sich beschreiben was Frieden ist?
  •  Indianer und Enkel
  •  Schöne Geschichte - Titel unbekannt                                                               

Foto v. Unbekannt                                                                                                                                                                                                                                                           


 

Möge Heilung geschehen...

...für die Liebe, für die Erde

und für ihre Kinder, das Friede werde....

...für die Meere, für die Wälder,

für den Regen und für die Felder...

...für die Tiere, für die Pflanzen

und dass die Menschen zusammen tanzen...

...für die Traurigen und für die Kranken,

für die Gefühle und die Gedanken.

So sei es.

Segen mit dir.

 

GEBET/Verfasser unbekant


Schreib’ in den Sand, die Dinge die Dich betrüben,
vergiss´ und schlafe drüber ein.
Denn was Du in den Sand geschrieben,
das wird schon morgen nicht mehr sein.

 

Schreib’ in den Stein, was Du erfahren,
an Freude, Seligkeit und Glück.
Es gibt der Stein nach langen Jahren,
Dir die Erinnerung zurück.

 

Schreib’ in Dein Herz, all Deine Lieben,
von Nord und Süd und Ost und West.
Denn was Du in Dein Herz geschrieben,
das bleibt für alle Zeiten fest

 

Unbekannt

 



 Der entspannte Bogen

Es heißt, dass der alte Apostel Johannes gern mit seinem zahmen Rebhuhn spielte.

Nun kam eines Tages ein Jäger zu ihm. Verwundert sah er, dass ein so angesehener Mann wie Johannes einfach spielte. Konnte der Apostel seine Zeit nicht mit viel Wichtigerem als mit einem Rebhuhn verbringen?

So frage er Johannes: “Warum vertust du deine Zeit mit Spielen?

Warum wendest du deine Aufmerksamkeit einem nutzlosen Tier zu?”

Verwundert blickte Johannes auf. Er konnte gar nicht verstehen, warum er nicht mit dem Rebhuhn spielen sollte.

Und so sprach er: “Weshalb ist der Bogen in deiner Hand nicht gespannt?”

Der Jäger antwortete: “Das darf nicht sein. Ein Bogen verliert seine Spannkraft, wenn er immer gespannt wäre. Er hätte dann, wenn ich einen Pfeil abschießen wollte, keine Kraft mehr. Und so würde ich natürlich das anvisierte Ziel nicht treffen können.”

Johannes sagte daraufhin: “Siehst du, so wie du deinen Bogen immer wieder entspannst, so müssen wir alle uns immer wieder entspannen und erholen. Wenn ich mich nicht entspannen würde, indem ich z.B. einfach ein wenig mit diesem – scheinbar so nutzlosen – Tier spiele, dann hätte ich bald keine Kraft mehr, all das zu tun, was notwendig ist.

Nur so kann ich meine Ziele erreichen und das tun, was wirklich wichtig ist.

Verfasser unbekannt


Die Weisheit des Universums

 

Vor langer Zeit überlegten die Götter, dass es sehr schlecht wäre, wenn die Menschen die Weisheit des Universums finden würden, bevor sie tatsächlich reif genug dafür wären.

Also entschieden die Götter, die Weisheit des Universums so lange an einem Ort zu verstecken, wo die Menschen sie solange nicht finden würden, bis sie reif genug dafür sein würden.

Einer der Götter schlug vor, die Weisheit auf dem höchsten Berg der Erde zu verstecken. Aber schnell erkannten die Götter, dass der Mensch bald alle Berge erklimmen würde und die Weisheit dort nicht sicher genug versteckt wäre.

Ein anderer schlug vor, die Weisheit an der tiefsten Stelle im Meer zu verstecken. Aber auch dort sahen die Götter die Gefahr, dass die Menschen die Weisheit zu früh finden würden.

Dann äusserte der weiseste aller Götter seinen Vorschlag: "Ich weiss, was zu tun ist. Lasst uns die Weisheit des Universums im Menschen selbst verstecken. Er wird dort erst dann danach suchen, wenn er reif genug dafür ist, denn er muss dazu den Weg in sein Innerstes gehen."

Die anderen Götter waren von diesem Vorschlag begeistert und so versteckten sie die Weisheit des Universums im Menschen selbst.

 

Verfasser unbekannt


 

Die 4 indianschen Gesetze der Spiritualität

Das 1. Gesetz sagt:

“Die Person die dir begegnet ist die Richtige”.  Das heißt, niemand tritt rein zufällig in unser Leben, alle Menschen, die uns umgeben, die sich mit uns austauschen, stehen für etwas, entweder um uns zu lehren oder uns in unserer Situation voranzubringen.

Das 2. Gesetz sagt:

“Das was passiert, ist das Einzige was passieren könnte”.

Nichts, aber absolut nichts von dem, was uns geschieht, hätte anders sein können.

Nicht einmal das unbedeutendste Detail.

Es gibt einfach kein: “Wenn ich das anders gemacht hätte…, dann wäre es anders gekommen…” Nein, das was passiert, ist das Einzige, was passieren konnte und musste passieren, damit wir unsere Lektionen lernen, um vorwärts zu kommen.

Alle, ja jede einzelne der Situationen, die uns im Leben widerfahren, sind absolut perfekt, auch wenn unser Verstand unser Ego sich widersetzen und es nicht akzeptieren wollen.

Das 3. Gesetz sagt:

“Jeder Moment in dem etwas beginnt, ist der richtige Moment”.

Alles beginnt genau im richtigen Moment, nicht früher und nicht später.

Wenn wir dafür bereit sind, damit etwas Neues in unserem Leben geschieht, ist es bereits da, um zu beginnen.

Das 4. Gesetz sagt:

“Was zu Ende ist, ist zu Ende”.

So einfach ist es. Wenn etwas in unserem Leben endet, dient es unserer Entwicklung. Deshalb ist es besser loszulassen und vorwärts zu gehen, beschenkt mit den jetzt gemachten Erfahrungen.

Ich glaube, dass es kein Zufall ist, dass du das hier jetzt liest. Wenn dieser Text dir heute begegnet, dann deshalb, weil du die Voraussetzungen erfüllst und verstehst, dass nicht ein einziger Regentropfen irgend wo auf dieser Welt aus Versehen auf einen falschen Ort fällt.

Lass es dir gut gehen…

Liebe mit deinem ganzen Sein…

Sei glücklich ohne Ende…

Jeder Tag ist ein geschenkter, glücklicher Tag!”

Verfasser unbekannt


Die Liebe und der Wahnsinn

Es wird erzählt, dass alle Gefühle und Qualitäten des Menschen einmal ein Treffen hatten. Als die Langeweile zum dritten Mal gähnte, schlug der Wahnsinn vor: “Lasst uns Verstecken spielen.”

Die Intrige hob die Augenbraue und die Neugierde fragte: “Verstecken, was ist denn das?” “Das ist ein Spiel.” sagte der Wahnsinn. “Ich schließe meine Augen und zähle von 1 bis 1.000. Inzwischen versteckt Ihr Euch. Wenn ich das Zählen beendet habe, wird der Letzte, den ich finde, meinen Platz einnehmen, um das Spiel fortzusetzen.” Die Begeisterung und die Euphorie tanzten vor Freude.

Die Freude machte so viele Sprünge, dass sie den letzten Schritt tat, um den Zweifel zu überzeugen und sogar die Gleichgültigkeit, die sonst an nichts Interesse zeigte, machte mit. Aber nicht alle wollten mitmachen: Die Wahrheit bevorzugte es sich nicht zu verstecken, wozu auch? Zum Schluss würde man sie immer entdecken und der Stolz meinte, dass es ein dummes Spiel wäre (im Grunde ärgerte er sich nur, dass die Idee nicht von ihm kam) und die Feigheit zog es vor, nichts zu riskieren. “Eins, zwei, drei,…”, der Wahnsinn begann zu zählen. Als Erstes versteckte sich die Trägheit, die sich hinter den ersten Stein fallen ließ. Der Glaube stieg zum Himmel empor und die Eifersucht versteckte sich im Schatten des Triumphes, der es aus eigener Kraft geschafft hatte, bis zur höchsten Baumkrone zu gelangen.

Die Großzügigkeit schaffte es kaum, sich selber zu verstecken, da sie bei allen Verstecken, die sie fand glaubte, ein wunderbares Versteck für einen ihrer Freunde gefunden zu haben: Ein kristallklarer See war ein wunderbares Versteck für die Schönheit. Eine dunkle Höhle, das war ein perfektes Versteck für die Angst. Der Flug eines Schmetterlings das beste Versteck für die Wollust. Ein Windstoß war großartig für die Freiheit. So versteckte sie sich letztlich selbst auf einem Sonnenstrahl. Der Egoismus dagegen fand von Anfang an einen sehr guten Ort, luftig und gemütlich, aber nur für ihn. Die Lüge versteckte sich auf dem Meeresgrund (stimmt nicht, in Wirklichkeit versteckte sie sich hinter dem Regenbogen).

Die Leidenschaft und das Verlangen im Zentrum der Vulkane. Die Vergesslichkeit…, ich habe vergessen, wo sie sich versteckte, aber das ist auch nicht so wichtig. Als der Wahnsinn “999″ zählte, hatte die Liebe noch kein Versteck gefunden. Alle Plätze schienen besetzt zu sein, bis sie den Rosenstrauch entdeckte und gerührt beschloss sich in der Blüte zu verstecken. “1000″, zählte der Wahnsinn und begann zu suchen. Die Erste, die entdeckt wurde, war die Trägheit, nur drei Schritte vom ersten Stein entfernt. Danach hörte man den Glauben, der im Himmel mit Gott über Theologie diskutierte. Das Verlangen und die Leidenschaft hörte man im Vulkan Vibrieren. In einem unachtsamen Moment fand der Wahnsinn die Eifersucht und so natürlich auch den Triumph. Den Egoismus brauchte er gar nicht zu suchen, ganz allein kam er aus seinem Versteck heraus, das sich als Bienennest entpuppt hatte.

Vom vielen Laufen bekam der Wahnsinn Durst und als er sich dem See näherte, entdeckte er die Schönheit. Mit dem Zweifel war es noch einfacher, ihn entdeckte er auf einem Zaun sitzend, weil er sich nicht entscheiden konnte, auf welcher Seite er sich verstecken sollte. So fand er einen nach dem anderen, das Talent im frischen Gras und die Angst in einer dunklen Höhle. Nur die Liebe tauchte nirgendwo auf. Der Wahnsinn suchte sie überall. Auf jedem Baum, in jedem Bach dieses Planeten, auf jedem Berg und als er schon aufgeben wollte, erblickte er die Rosen. Mit einem Stöckchen fing er an, die Zweige zu bewegen, bis ein Schrei ertönte. Die Dornen hatten der Liebe die Augen ausgestochen. Der Wahnsinn war hilflos und wusste nicht, wie er seine Tat wieder gutmachen konnte. Er weinte und entschuldigte sich und er versprach ihr, für immer ihr Blindenführer zu sein. Seit dieser Zeit, seit zum ersten Mal auf Erden Verstecken gespielt wurde, ist die Liebe blind und der Wahnsinn immer ihr Begleiter.

Verfasser unbekannt


Die Angst der Kerze

Eines Tages kam ein Zündholz zur Kerze und sagte: “Ich habe den Auftrag, dich anzuzünden.”

“O nein!” erschrak da die Kerze. “Nur das nicht. Wenn ich brenne, sind meine Tage gezählt! Niemand mehr wird meine Schönheit bewundern!” Und sie begann zu weinen.

Das Zündholz fragte: “Aber willst du denn dein Leben lang kalt und hart bleiben, ohne je gelebt zu haben?”

“Aber brennen tut doch weh und zehrt an meinen Kräften”, schluchzte die Kerze unsicher und voller Angst.

“Das ist schon wahr.” entgegnete das Zündholz. “Aber das ist doch auch das Geheimnis unserer Berufung: Wir sind berufen, Licht zu sein. Was ich tun kann, ist wenig. Zünde ich dich aber nicht an, so verpasse ich den Sinn meines Lebens. Ich bin dafür da, das Feuer zu entfachen. Du bist die Kerze. Du sollst für andere leuchten und Wärme schenken. Alles, was du an Schmerz und Leid und Kraft hingibst, wird verwandelt in Licht. Du gehst nicht verloren, wenn du dich verzehrst. Andere werden dein Feuer weitertragen.

Nur wenn du dich versagst, wirst du sterben.”

Da spitzte die Kerze ihren Docht und sprach voller Erwartung: “Ich bitte dich, zünde mich an.”

Verfasser unbekannt


Das Geheimnis der Zufriedenheit

 

Es kamen ein paar Suchende zu einem alten Zenmeister.

 

"Herr", fragten sie "was tust du, um glücklich und zufrieden zu sein? Wir wären auch gerne so glücklich wie du."

Der Alte antwortete mit mildem Lächeln: "Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich und wen ich esse, dann esse ich.

 

Die Fragenden schauten etwas betreten in die Runde. Einer platzte heraus: "Bitte treibe keinen Spott mit uns. Was du sagst tun wir auch. Wir schlafen, essen und gehen. Aber wir sind nicht glücklich. Was ist also dein Geheimnis?"

 

Es kam die gleiche Antwort: "Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich."

 

Die Unruhe und den Unmut der Suchenden spürend fügte der Meister nach einer Weile hinzu: "Sicher liegt auch ihr und ihr geht auch und ihr esst. Aber während ihr liegt, denkt ihr schon ans Aufstehen. Während ihr aufsteht überlegt ihr wohin ihr geht und während ihr geht, fragt ihr euch, was ihr essen werdet. So sind eure Gedanken ständig woanders und nicht da, wo ihr gerade seid. Im Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft findet das eigentliche Leben statt. Lasst euch auf diesen nicht messbaren Augenblick ganz ein und ihr habt die Chance, wirklich glücklich und zufrieden zu sein."


Vater und Sohn

 

Vater und Sohn waren im Gebirge unterwegs, als der Sohn plötzlich hinfiel, sich selbst verletzte

und schrie: "Aaaahhh!"  Zu seiner Überraschung hörte er irgendwo in den Bergen eine Stimme,

die ebenfalls rief: "Aaaahhh!"

Neugierig geworden, rief er: "Wer bist du?" Er erhielt die Antwort: "Wer bist du?" Verärgert über diese Antwort schrie er: "Coward!" und erhielt die Antwort: "Coward!"

Er sah zu seinem Vater hinüber und fragte: "Was passiert hier?" Der Vater lächelte und sagte: "Mein Sohn, pass mal auf!"

Und er schrie in den Berg: "Ich bewundere dich!"

Die Stimme antwortete: "Ich bewundere dich!"

Wieder schrie der Mann: "Du bist ein Held!"

Die Stimme antwortete: "Du bist ein Held!"

 

Der Junge war überrascht und verstand nichts.

 

Der Vater erklärte ihm: "Die Menschen nennen das Echo, aber in Wirklichkeit ist es das Leben. Es gibt dir alles zurück, was du sagst oder tust.

Wenn du mehr Liebe in der Welt haben möchtest, dann erschaffe mehr Liebe in deinem Herzen.

Wenn du mehr Wettbewerbsfähigkeit in deinem Team wünschst, dann erhöhe die Wettbewerbsfähigkeit.

Dieses Prinzip kannst du auf alles im Leben anwenden, in jeder Hinsicht. Das Leben wird dir alles zurückgeben, was du ihm gegeben hast.

 

DEIN LEBEN IST KEIN ZUFALL:

ES IST EIN WIEDERSCHEIN DEINER SELBST.


Ich wünsche dir nicht alle möglichen Gaben, ich wünsche dir nur,

was die meisten nicht haben:

Ich wünsche dir Zeit, dich zu freuen und zu lachen, und wenn du sie nützt, kannst du etwas draus machen.

Ich wünsche dir Zeit für dein Tun und dein Denken, nicht nur für dich selbst, sondern auch zum Verschenken.

Ich wünsche dir Zeit, nicht zum Hasten und Rennen, sondern die Zeit zum Zufrieden sein können.

Ich wünsche dir Zeit, nicht nur so zum Vertreiben. Ich wünsche, sie möge dir übrig bleiben, als Zeit für das Staunen und Zeit für Vertrauen, anstatt nach der Zeit auf der Uhr nur zu schauen.

Ich wünsche dir Zeit, nach den Sternen zu greifen, und Zeit um zu wachsen. das heißt, um zu reifen.

Ich wünsche dir Zeit, neu zu hoffen, zu lieben. Es hat keinen Sinn, diese Zeit zu verschieben.

Ich wünsche dir, zu dir selbst zu finden, jeden Tag, jede Stunde als Glück zu empfinden.

Ich wünsche dir Zeit, auch zum Vergeben. Ich wünsche dir: Zeit zu haben zum Leben!

 

von Elli Michler


Das Märchen von der traurigen Traurigkeit.

Es war eine kleine, alte Frau ,die bei einer zusammengekauerten Gestalt am Straßenrand stehen blieb. Das heißt, die Gestalt war eher körperlos, erinnerte an eine graue Flaneldecke mit menschlichen Konturen.

"Wer bist du? ", fragte die kleine Frau neugierig und bückte sich ein wenig hinunter. Zwei lichtlose Augen blickten müde auf.

"Ich...ich bin die Traurigkeit", flüstert eine Stimme so leise, dass die kleine Frau Mühe hatte, sie zu verstehen.

"Ach, die Traurigkeit", rief sie erfreut aus, fast als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.

"Kennst du mich denn?", fragte die Traurigkeit misstrauisch. "Natürlich kenne ich dich", antwortete die alte Frau, "Immer wieder einmal

hast du mich ein Stück des Weges begleitet."

"Ja, aber ..." argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtst du nicht vor mir, hast du denn keine Angst?"

"Oh, warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weisst doch selber nur zu gut , dass du jeden Flüchtigen einholst und dich so nicht vertreiben lässt. Aber, was ich dich fragen will, du siehst - verzei diese absurde Feststellung - du siehst so traurig aus?"

"Ich...ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.

Die kleine, alte Frau setzte sich jetzt auch an den Straßenrand. "So, traurig bist du", wiederholte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Magst du mir erzählen, warum du so bekümmert bist?"

Die Traurigkeit seufzte tief auf. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie vergebens versucht und...

"Ach, weißt du", begann sie zögernd und tief verwundert, "es ist so, dass mich offensichtlich niemand mag. Es ist meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und eine Zeitlang bei ihnen zu verweilen. Bei dem einem mehr, bei dem anderen weniger. Aber fast alle reagieren so, als wäre ich die Pest. Sie haben so viele Mechanismen für sich entwickelt, meine Anwesenheit zu leugnen."

"Da hast du sicher Recht", warf die alte Frau ein.  "Aber erzähle mir ein wenig davon."

Die Traurigkeit fuhr fort: "Sie haben Sätze erfunden, an deren Schutzschild ich abprallen soll. Sie sagen "Papperlapp - das Leben ist heiter", und ihr falsches Lachen macht ihnen Magengeschwüre und Atemnot. Sie sagen "Gelobt sei was hart macht", und dann haben sie Herzschmerzen. Sie sagen "Man muss sich nur zusammenreißen" und  spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen "Weinen ist nur etwas für Schwächlinge", und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht spüren müssen."

"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir oft im Leben begegnet. Aber eigentlich willst du ihnen ja mit deiner Anwesenheit helfen, nicht wahr?"

Die Traurigkeit kroch noch etwas mehr in sich zusammen. "Ja, das will ich", sagte sie schlicht, "aber helfen kann ich nur, wenn die Menschen mich zulassen. Weißt du, indem ich versuche, ihnen ein Stück Raum zu schaffen zwischen sich und der Welt, eine Spanne Zeit., um sich selbst zu begegnen, will ich ihnen ein Nest bauen, in das sie sich fallen lassen können, um ihre Wunden zu pflegen.

Wer traurig ist, ist ganz dünnhäutig und damit nahe bei sich.

Diese Begegnung kann sehr schmerzvoll sein, weil manches Leid durch die Erinnerung wieder aufbricht wie eine schlecht verheilte Wunde.

Aber nur, wer den Schmerz zulässt, wer erlebtes Leid betrauern kann, wer das Kind in sich aufspürtund all die verschluckten Tränen leerweinen lässt, wer sich Mitleid für die inneren Verletzungen zugesteht, der, verstehst du, nur der hat die Chance, dass seine Wunden wirklich heilen.

Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über die groben Narben. Oder verhärten sich mit einem Panzer aus Bitterkeit."

Jetzt schweigt die Traurigkeit, und ihr Weinen war tief und verzweifelt.

DIe kleine, alte Frau nahm die zusammengekauerte Gestalt tröstend in den Arm.

"Wie weich und sanft sie sich anfühlt", dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Truarigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Ich weiß, dass dich viele Menschen ablehnen und verleugnen. Aber ich weiß auch, dass schon einige bereit sind für dich. Und glaube mir, es werden immer mehr, die begreifen, dass du ihnen Befreiung ermöglichst aus ihren inneren Gefängnissen. Von nun an werde ich dich begleiten, damit die Mutlosigkeit keine Macht gewinnt."

Die Traurigkeit hatte aufgehört zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete verwundert ihre Gefährtin.

"Aber jetzt sage mir, wer bist du eigentlich?"

"Ich", antwortete die kleine, alte Frau ind lächelte still. "Ich bin die Hoffnung"

 

(Autorin/Inge Wuthe)

Quelle unbekannt

 


Wie lässt sich beschreiben was Frieden ist?

Diese Geschichte erzählt von einer überraschenden Erkenntnis.

 

Es war einmal ein König, der schrieb einen Preis im ganzen Land aus:

Er lud alle Künstler ein, den Frieden zu malen und das beste Bild sollte eine hohe Belohnung bekommen. Die Künstler im Land machten sich eifrig an die Arbeit und brachten dem König ihre Bilder. Aber von allen BIldern, die gemalt wurden, gefielen dem König nur zwei. Zwischen denen musste er sich nun entscheiden.

Das erste war ein perfektes Abbild eines ruhigen Sees. In dem See spiegelten sich die malerischen Berge, die den See umrandeten und man konnte jede keine Woke im Wasser wiederfinden.

Jeder, der das Bild sah, dachte sofort an Frieden.

Das zweite Bild war ganz anders. Auch hier waren Berge zu sehen, aber diese waren zerklüftet, rau und kahl. Über den Bergen jagten sich am Himmel wütende Wolkenberge und man konnte den Regen fallen sehen, den Blitz aufzucken und fast auch den Donner krachen hören. An dem einem Berg stürzte ein tosender Wasserfall in die Tiefe. Keiner, der das Bild sah, kam auf die Idee, dass es hier um den Frieden ging.  Aber der König sah hinter dem Wasserfall einen winzigen Busch, der auf der zerklüfteten Felswand wuchs. In diesem kleinen Busch hatte ein Vogel sein Nest gebaut.

Dort in dem wütenden Unwetter, an diesem unwirtlichen Ort, saß der Muttervogel auf seinem Nest - in perfektem Frieden.

Welches Bild gewann den Preis?

Der König wählte das zweite Bild und begründete es so:

Lasst euch nich von schönen Bildern in die Irre führen: Frieden braucht es nicht dort, wo es keine Probleme gibt.

 

Wirklicher Frieden bringt Hoffnung und heißt vor allem, auch unter schwierigsten Umständen und größten Herausforderungen, ruhig und friedlich im eigenen Herzen zu bleiben.

 

NETZFUND/Autor unbekannt

 


Indianer und Enkel

Ein alter Indianer sitzt mit seinem Enkel am Lagerfeuer und spricht: "Mein Enkel, in jedem  von uns tobt ein Kampf zwischen zwei Wölfen. Der eine Wolf ist böse. Er kämpft mit Missgunst, Gier, Selbstmitleid, Lügen, Egoismus und Angst. Der andere Wolf ist gut. Er kämpft mit Gelassenheit, Güte, Mitgefühl, Dankbarkeit, Wahrheit und Vertrauen." Der Enkel fragt: "Und welcher der beiden Wölfe gewinnt?"

Der alte Indianer schweigt eine Weile. Dann sagt er: "Der, den du fütterst !"


Schöne Geschichte - Titel unbekannt

Eines Tages klopfte es an meiner Tür. Ich öffnete und vor mir stand ein kleines, fast durchsichtiges Wesen. "Grüß dich", sagte es. "Ich bin das Vertrauen. Du hast mich so lange nicht beachtet, deshalb bin ich hier, ich will nicht ganz verschwinden. Darf ich herein?"

Es wartete meine Antwort nicht ab, kam durch die Tür und blieb wie angewurzelt stehen.

"Oh je!" rief es aus, "Das hab ich fast erwartet."

Ich sah mich um und war irritiert. Alles war wie immer.

Auf der Couch saß, wie immer,  die Enttäuschung, zusammen mit der Hoffnungslosigkeit. Beides keine sehr angenehmen Mitbewohner, die sich zudem im Laufe der Zeit extrem breit gemacht hatten, so dass ich selbst kaum Platz hatte. Vorm Fernseher lümmelten sich die Langeweile und die Phantasielosigkeit und stopften sich mit Chips voll. Mein Bett hatte die Traurigkeit in Beschlag genommen, weinte ganz leise vor sich hin und wurde immer dann so richtig laut, wenn ich schlafen wollte. Überhaupt war der Krach von allen kaum auszuhalten, so dass ich mich immer mehr auf einen kleinen Hocker in der Ecke zurück gezogen hatte.

"Nein", rief das Vertrauen laut. "So geht das aber nicht, soviel Raum einzunehmen. Wo sind den die Liebe hin und der Mut, die Energie und die Freude?" Es wurde ganz still.

Alle schauten ratlos. "Ich weiß es nicht, ich habe sie lange nicht gesehen. Die Liebe war eh kaum da, aber Energie, Mut und Phantasie waren früher mehr" antwortete ich leise.

Das Vertrauen sah mich mitfühlend an, kam auf mich zu und nahm mich in die Arme.

"Fühlst du das?" fragte es.

Obwohl es so zart war, war es, als hätte es mich komplett in eine dicke, weiche Decke eingehüllt. Ich fühlte mich wunderbar geborgen und machte die Augen zu. Alles in mir und außen war schlagartig ruhig.

"Spür jetzt mal in dich", flüsterte das Vertrauen sanft. "Merkst du das Rauschen in dir, fühlst du deinen Herzschlag? Jede deiner Zellen versorgt dich jede Tag mit Energie, dein Herz klopft in einem steten Rhythmus, wie ein Motor. Dein Blut rauscht durch dich hindurch und hat immer eine angenehme Temperatur. Du bist als Wunder erschaffen worden, in dem alles tadellos funktioniert. Du bist Liebe, die eine sichtbare Gestalt bekommen hat. Wenn du dir selbst genug Aufmerksamkeit schenkst merkst du, du bist das Wichtigste in deinem Leben. Hör in dich. Vertrau dir."

Ich öffnete die Augen, wie nach einem langen, wunderschönen Traum und sah mich um.

Der Raum um mich war verändert. Alle negativen Gefühle, die ich viel zu lange hier hatte wohnen lassen, waren merklich geschrumpft. Die Energie war auch wieder aufgetaucht. und hielt die Phantasie an der Hand, auch die Zufriedenheit versteckte sich schon, noch ein wenig klein, hinter den Beiden.

Das Glück hatte sich beschützend hinter allen aufgebaut. Und in der Luft die vorher schal und abgestanden roch, war ein wundervoller Geruch, der alles umgab.

"Was ist das?", fragte ich das Vertrauen.

"Das", lächelte es, "Ist die Liebe. Sie war immer da, sie brauchte nur etwas mehr Beachtung. Aber wenn sie die hat, wächst sie extrem schnell. Oh, und wenn du sie teilst, dann wird sie allumfassend!"

 

Danke an den unbekannten Verfasser/Netzfund